Side Trip: Avalanche Peak @ Arthur’s Pass – Push Push Push ! ! !

Side Trip: Avalanche Peak @ Arthur’s Pass – Push Push Push ! ! !

Zwei Tage Rast in Arthur’s Pass machten mich ein wenig rastlos. ? Eine Japanerin zeigte mir total begeistert einige beeindruckende Bilder ihres Tagesausflugs und brachte mich so auf die Idee, den Avalanche Peak zu besteigen.

Der Trail zum Gipfel des Avalanche Peak in 1.833 Metern Höhe beginnt direkt in Arthur’s Pass, ganze drei Minuten von meinem Hostel entfernt. Martin, mein schwedischer Wandersfreund, hatte die knapp 1.100 Höhenmeter zum Gipfel tags zuvor in nur 1:07 Stunden erklommen…er ist den Trail geradezu heraufgehechtet, die offizielle (sehr konservative) Zeitangabe liegt bei vier Stunden. Ich nahm die Herausforderung an und wollte mich ebenfalls ans Limit pushen. Ich packte also meinen Day Pack mit Kamera, Stativ, Windbreaker, Handy, ein Liter Wasser und zwei Powerbars, schnappte mir meine Trekking-Stöcke und schon konnte es bei sonnigem, aber kühlem Wetter losgehen.

Allerdings ging ich es von Anfang an falsch an! Anstatt erstmal in moderatem Tempo in einen Rythmus zu finden, lief ich viel zu schnell los. Und nach nur zehn Minuten hätte ich bereits das erste Mal ein Sauerstoffzelt benötigt. Stand aber gerade nicht bereit! ? Anfangs führte der Avalanche Peak Trail noch durch Wald und verlief dann nach ca. der Hälfte des Aufstiegs über der Baumgrenze entlang weiter steil nach oben. Einige Passagen musste ich regelrecht klettern, da hätte ich meine Trekking-Stöcke auch im Hostel lassen können.

Nach 35 Minuten erreichte ich bereits vollkommen ausgepumpt die Baumgrenze. Martin hatte für den ersten Teil des Aufstiegs fünf Minuten weniger benötigt…und war bei diesem Punkt bestimmt weniger fertig gewesen als ich. Ich machte eine kurze Pause, aber pushte dann weiter. Martins Zeit war bereits jetzt uneinholbar, also entschied ich mich, unterwegs bereits ein paar kurze Fotopausen einzulegen. Schon auf dieser Höhe war die Aussicht in das Tal und auf die umliegende Berglandschaft sehr eindrucksvoll!

Nur kurze Zeit später bekam ich nochmal zweite Luft, schaltete in den Beast-Modus (mit entsprechender Musik im Ohr) und legte mich in den Berg. Die letzten 50 Höhenmeter waren nochmal eine spaßige Kletterpartie, bevor ich nach 1:19 Stunde den Avalanche Peak erreichte. Vollkommen ausgepowert!

Aber es war die Anstrengung sowas von wert! Was für ein beeindruckendes, wunderschönes Alpenpanorama! Vom Gipfel in 1.833 Meter Höhe hatte ich den vollen 360-Grad-Rundblick auf die noch schneebedeckten Gipfel der Jellicoe Ridge mit der höchsten Erhebung Mt. Rolleston (2.275 Meter) und dem darunterliegenden Crow Gletscher. Es war atemberaubend!

Hier oben wehte ein kalter Wind und so wechselte ich schnell in meinen Hoody und zog auch meinen Windbreaker über. Dann machte ich es mir bequem und genoss die Landschaft und die Ruhe hier oben. Auf dem Weg nach oben hatte ich einige andere Wanderer überholt, die jetzt peu à peu eintrafen. Ich spielte gerade für eine Vierergruppe Fotograf, als auf einmal ein Kea laut kreischend heranflog und neben uns landete, offensichtlich auf der Suche nach Futter von der Touristen. ? Unten im Tal gibt es von den seltenen Papageienvögeln eine ganze Horde, die sich vor allem um das hiesige Café scharrt und Touristen das Essen stiehlt.

Unser neuer Freund war da nicht anders veranlagt. Er näherte sich vorsichtig unseren Rucksäcken, aber wurde immer wieder verscheucht. Ich machte einige Fotos von ihm, als er anfing, herzhaft in meine Schuhe zu picken. Frech! ? Irgendwann schoben sich immer mehr Wolken vor dem Crow Glacier und ich hatte genug Fotos geschossen. Ich packte zusammen und machte mich an den Abstieg zurück über den Scotts Track. Dieser war zwar etwas länger als der Avalanche Peak Track, dafür aber nicht so steil und bot außerdem nochmal ein paar andere Eindrücke und Ausblicke.

Zehn Minuten lang joggte, rannte und sprang ich den Trail hinunter. Pures Adrenalin! Danach ließ ich es (auch auf Rücksicht auf meine Knie) deutlich entspannter angehen. Ich genoss erneut die tolle Aussicht, bevor ich wieder tiefer in bewaldete Regionen stieg. Vom Trail-Ende musste ich nur fünf Minuten nach Arthur’s Pass zu meinem Hostel reinlaufen. Für den gesamten Round-Trip hatte ich dreieinhalb Stunden benötigt. So wenig Zeitaufwand für diese großartige Belohnung auf dem Gipfel (und unterwegs), das war die Anstrengung tausend Mal wert!

Martin war übrigens bereits wieder zur nächsten Etappe auf dem Te Ararora aufgebrochen…so entging ich dem Trash Talk zumindest für heute! ?

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